Wir verlassen Zupften bei bestem Wetter (wir sagen “Zupften, da Zutphen ja wohl keiner enrnsthaft aussprechen kann). Die IJssel ist ein schöner Strom, der sich durch eine intakte Flusslandschaft schlängelt und immer mehr strömt, je weiter wir kommen. Schließlich werden wir auf 3 bis 3,5 kn abgebremst. Eine harte Probe für unsere emotionale Entschleunigung. Der Verkehr nimmt zu, der Strom wird schmäler, die Binnenschiffe länger. Als uns ein besonders Dicker unter einer Brücke überholt, läuft Rover in den Wirbeln aus dem Ruder und wir rumpeln mit Marschfahrt in die Steinböschung. Aus. Die Mannschaft steht unter Schock. Mit aufgeholtem Schwert kommt das Schiff wieder frei, wird aber in denTurbulenzen des vorbeiziehenden Frachters wie ein Kreisel um die eigene Achse gedreht. Danach kehrt Ruhe ein. Kein Wasser im Schiff, d.h. nicht mehr als sonst, Schwertmechanik und Ruder OK. Offenbar sind wir mit ein paar Beulen davon gekommen. Noch unter Rest-Adrenalin parken wir in Arnhem zwischen zwei dicken Motorbooten ein und verpassen dem einen im Eifer des Gefechtes einen schmalen Kratzer auf der hochglanzpolierten Scheuerleiste. Leider ist das Schiff erst fünf Tage alt, war bestimmt sehr teuer und der Eigner ist “not amused”. Als wir später den “Schaden” für die Versicherung fotografieren wollen, finden wir ihn nicht wieder.