Heute standen zwei ganz und gar außergewöhnliche Erlebnisse auf dem Reiseprogramm. Nach zwei Schleusen, von denen eine auch immerhin 15 m Hub aufweisen konnte, kamen wir an ein belgisches Kanalbauwerk der Sonderklasse: das Schiffshebewerk von Strépy-Thieu. Und das funktioniert so: man fährt mit dem Schiff in eine riesige Wanne, die dann vorn und hinten wohlverschlossen an starken Seilen 73 Meter (!) hochgehoben wird, während gegenüber eine gleichartige Wanne auf Abwärtsfahrt ist. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Nach ein paar Kilometern das nächste Wunderwerk: die Schiefe Ebene von Ronquiéres. Hier haben sich die Ingenieure was anderes ausgedacht: man fährt wie gehabt in eine riesige Wanne. Diese wird jedoch nicht senkrecht angehoben bzw. abgesenkt, sondern auf Schienen an einer schiefen Ebene runtergelassen bzw. hochgezogen. Auf einer Länge von über 1,4 km werden so 68 Höhenmeter überwunden. Auf dem Kanal herrscht so wenig Verkehr, dass man die Wanne extra für uns von unten hochholt und wir ganz allein runterfahren. Das Kopfschütteln und Staunen setzt sich fort. Anschließend haben wir genug Abenteuer für heute erlebt und bleiben für die Nacht unten an dem technischen Wunderwerk. Im Übrigen bei Dauerregen.