Rover on tour

Logbuch


26.09.2010

Der Mistral wütet wieder und zerrt jaulend an den Booten und sogar Rover schaukelt – obwohl fest geerdet. Wir klaren das Schiff auf und bereiten es auf die Winterpause vor. Morgen geht’s per Bus und Bahn erstmal in die Schweiz an den Genfer See, wo Margrits Wohnmobil steht und dann ab nach (Ost-)Friesland. Dies ist also für dieses Jahr das Ende unseres maritimen Abenteuers. Die Arbeit an der Webseite hat viel Spaß gemacht und eure Kommentare und Mails wurden stets begierig aufgesogen. Danke fürs Zuschauen – und Tschüß bis nächstes Jahr!


24.09.2010

Heute ist es also passiert: Rover hat sein angestammtes Revier verlassen und wurde aus dem Wasser gehoben. Die ganze Prozedur erfolgte äußerst effizient und präzise, vom Einfahren in die Gurte des Travellifts über die Wäsche bis zum Einparken auf unseren neuen Liegeplatz höchstens eine halbe Stunde. Jetzt wohnen wir also hoch und trocken. Kurz danach fing der Regen und dann der Wind an. Die Stimmung hier im Hafen gefällt uns. Obwohl Platz für über 1200 Boote allein auf dem Trockenen ist, sind nur wenige Eigner da und man lernt sich schnell kennen.


Port Napoleon

Vorbei an den bizarren Felsformationen zwischen Cassis und Marseille queren wir die Bucht von Marseille. Bleierne Windstille. Das Wasser ölig glatt. Der Horizont verschwimmt im Dunst. Oder ist es schon Nebel? Da tauchen plötzlich zwei, drei – nein, sechs bis 12 riesige Containerschiffe und Öltanker auf, die im Golf de Foz auf Reede liegen. Wir winden uns zwischen ihnen durch und gelangen schließlich in die bekannten Gewässer unseres Zielhafens Port Napoleon. Dann liegen wir am Steg. Unsere Fahrt ist für dieses Jahr zu Ende. Unseren Krantermin können wir problemlos von Montag auf morgen nachmittag vorverlegen. Da morgen eventuell schon der Wetterumschwung mit Wind und Regen kommt, schlagen wir noch schnell die Segel ab, bevor wir vor den Sumpfmücken der Camargue ins Innere des Bootes flüchten.


Porquerolles – Cassis

Wir sind zurück am “Festland”, falls man die vorgelagerte Insel Porquerolles so bezeichnen darf. Nach einer glatten Überfahrt bei fast Vollmond fällt der Anker bei Sonnenaufgang durch vier Meter kristallklares Wasser in den weißen Sand. Immer wieder unglaublich. Und die Pinien und Eukalytusbäume duften immer noch. Trotzdem fühlt man, dass der Sommer sich dem Ende zuneigt. Man wartet mit dem Schwimmen ums Boot bis nach dem Frühstück, überlegt abends gar, lange Hosen anzuziehen. Die Bojen, die den Ankerplatz kennzeichnen, werden eingeholt, die Häfen leeren sich. Der Wetterbericht kündigt ab Freitag den ersten Mistral-Herbststurm an mit richtig viel Regen. Noch ist davon nichts zu merken, aber wir gehen ankerauf und verholen zusammen mit Marysol schon mal 35 Meilen weiter nach Westen in den hübschen Ort Cassis. Hier tobt noch mal richtig das mediterrane Leben. Wir stellen uns  langsam auf die Winterpause ein. Morgen solls zurück nach Port Napoleon gehen.


auf See

unterwegs

unterwegs

Zwischenmeldung:

13.15 Uhr, Position N42°24,313, E008°19,095, momentane Geschwindigkeit über Grund 5,7 kn, Kurs 293°, noch 91,8 Meilen bis zum Wegepunkt Porquerolles, voraussichtliche Ankunftszeit dort 06:20 Uhr morgen früh. Wind NNE 2-3, zu wenig zum reinen Segeln, so brummelt der Perkins mit 1000 Umdehungen mit. Leichter Restschwell von Backbord. Bewölkungsgrad 0,5% (geschätzt). Ist das ein feines Leben!